Mit der Informationskampagne: „Endlich dran. Meine Gesundheit.“ starten die Österreichischen Gesundheitsvorsorge-, Kur- und Rehabilitationsbetriebe eine gemeinsame Kampagne, die die Bevölkerung über die medizinische Relevanz und Dringlichkeit einer aktiven Gesundheitsvorsorge sowie über notwendige Rehabilitationen informieren soll. Die Maßnahme wird bis Februar 2022 fortgeführt und soll Menschen dabei unterstützen, wieder bewusst auf ihre Gesundheit zu achten. „Endlich dran. Meine Gesundheit.“ ist eine Fortsetzung der bereits zu Jahresbeginn von Gesundheitseinrichtungen (Österreichische Gesundheitsbetriebe, Österreichische Ärztekammer und Pensionsversicherungsanstalt) gestarteten Initiative „Tun, was wichtig ist“.
Die Corona-Pandemie hat neben einem Rückgang von physischen Arztbesuchen ebenso zu einem Rückgang im Hinblick auf Gesundheitsvorsorge und Rehabilitationen geführt. Der größte Motivator, warum die Teilnahme an Gesundheitsvorsorgeprogrammen bzw. Kur- und Rehabilitationsaufenthalte in entsprechenden Einrichtungen vertagt oder gänzlich abgesagt wurden, war zweifelsohne das Risiko der Ansteckungsgefahr mit Covid-19.
Speziell bei schweren Erkrankungen (z.B. Herzinfarkten, Schlaganfällen) oder nach medizinischen Eingriffen (z.B. Operationen an der Wirbelsäule) sind jedoch neben Akutbehandlungen weitere Maßnahmen für die Genesung unerlässlich. Gesundheitsvorsorge, Kur- und Rehabilitation dienen dazu, wieder aktiv in der Lage zu sein, die eigene berufliche Tätigkeit ausüben bzw. wieder bewusst am normalen Leben in Gesellschaft und Familie teilnehmen zu können, sowie langfristig wiederholten Krankenständen und krankheitsbedingten Ausfallzeiten präventiv entgegenzuwirken.
Neben dem klassischen Modell der medizinischen Rehabilitation, steht betroffenen Patienten in Österreich die Gesundheitsvorsorge Aktiv (GVA), die „neue“ Kur zur Verfügung.
Das Ziel von Rehabilitationsmaßnahmen ist die wiedergewonnene aktive Teilnahme am beruflichen, familiären und sozialen Alltag. Die medizinische Rehabilitation dauert in der Regel 4 Wochen und ist eine Pflichtleistung der Sozialversicherung. Österreichweit fokussieren sich Rehabilitationseinrichtungen auf folgende Schwerpunkte:
Jedes österreichische Bundesland verfügt über Rehabilitationseinrichtungen.
Als „neue“ Kur trägt die Gesundheitsvorsorge Aktiv dazu bei, sowohl den Lebensstil als auch die Lebensqualität zu verbessern. Die Dauer eines stationären GVA Aufenthalts beläuft sich auf 22 Tage und kann auch, als flexibleres Modell, wochenweise in Anspruch genommen werden. Mittels verschiedener Module werden speziell Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates (als eines der häufigsten Krankheitsbilder) behandelt. Das Basismodul konzentriert sich in erster Linie auf Bewegungstherapie, Kraft- bzw. Ausdauertraining, Entspannungstraining, Ernährung, mentale Gesundheit und gegebenenfalls auf Raucherberatung und wird bei Patienten allgemein angewendet. Ergänzend dazu gibt es drei Aufbaumodule, um die Therapie zu individualisieren:
Mit Ausnahme der beiden flächenmäßig kleinsten Bundesländer (Wien, Vorarlberg) stehen in allen übrigen Bundesländern Gesundheitsvorsorge Aktiv-Einrichtungen zur Verfügung.
Grundsätzlich kann jeder Sozialversicherte in Österreich 2x innerhalb von 5 Jahren einen Antrag auf Gesundheitsvorsorge Aktiv (GVA)/Kur oder Rehabilitation stellen. Die individuelle Antragstellung erfolgt immer in Abstimmung (medizinische begründete Diagnose) mit dem behandelnden Haus- bzw. Facharzt. Wird der Antrag vom jeweiligen SV-Trägers bewilligt, werden auch ein Großteil der Kosten übernommen. Abhängig vom Bruttoeinkommen der Patienten wird ein Selbstkostenanteil notwendig (z.B. bei € 1.581,86 bis € 2.163,25 beläuft sich die Zuzahlung auf € 15,26/Tag). Ausnahmen gelten für Personen mit sozialer Schutzbedürftigkeit (z.B. Ausgleichszulagenbezieher).
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