Allergie

Tipps für Allergiker:innen: so gelingt ein erfolgreicher Start in die Allergie-Saison

Der Frühlingsbeginn bedeutet für viele Allergie-Betroffene nicht nur das Wiedererwachen der Natur, die Rückkehr des Tageslichts und der Zugvögel, sondern läutet gleichzeitig auch den Start in eine neue Allergie-Saison ein.

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Allergiker:innen auch in Österreich kontinuierlich. Daten der Statistik Austria belegen (Erhebung 2019), dass österreichweit rund 1,7 Mio. Menschen an Allergien leiden, wobei die Dunkelziffer unberücksichtigt bleibt und der reale Wert wohl maßgeblich über jenem der erhobenen Daten liegt.

Wie der Begriff Allergie definiert wird, welche Ursachen sich für das vermehrte Auftreten von Allergien lokalisieren lassen und welche Möglichkeiten Betroffene haben, die Risikofaktoren von Allergien möglichst zu minimieren bzw. die Symptome dieser chronischen Erkrankung zu lindern, erfahren Sie nachstehend.

Allgemeine Definition von Allergie

Der Begriff Allergie (griechisch für „Fremdreaktion“) wird allgemein als überbordende, pathologische Abwehr- bzw. Überreaktion des Immunsystems auf körperfremde, oft harmlose Umweltstoffe (Allergene oder Antigene), definiert.

In der Praxis:

Alle Substanzen, die in den Körper über die Schleimhäute, den Magen-Darm-Trakt oder die Haut gelangen, aktivieren das Immunsystem. Dieses überprüft, ob es sich um einen potentiellen Krankheitserreger handelt und leitet gewöhnlich eine komplexe Abwehrreaktion ein. Bei Allergien ist dieser Mechanismus gestört und das Immunsystem hat Schwierigkeiten zwischen gefährlichen und unbedenklichen Substanzen zu differenzieren. In Folge führt dies dazu, dass die körpereigenen Abwehrzellen auch auf harmlose Stoffe (Allergene) mit einer übermäßigen Abwehrreaktion kontern (Überproduktion von Antikörpern – Sensibilisierung). Reagiert das Immunsystem aufgrund dieser Sensibilisierung mit Krankheitssymptomen, wird von einer Allergie gesprochen.

Allergie-Symptome im Überblick

  • Fließschnupfen und Niesreiz
  • verstopfte Nase
  • kribbelnde, brennende und tränende Augen
  • Juckreiz an Augen, Nase und Rachen
  • Husten
  • Schwellungen und Rötungen an Schleimhäuten
  • Atembeschwerden
  • unspezifische Symptome (z.B.: Durchfall, Kopfschmerz, Abgeschlagenheit)
  • Asthma-Anfälle (in schwerwiegenden Fällen)
  • anaphylaktischen Schock (bei einigen Allergien, wie z.B.: Insektengiftallergie, Nahrungsmittelallergie)

Ursachen für das Entstehen von Allergien

Neben dem Klimawandel und der zunehmenden Umweltverschmutzung spielen vor allem westlich-zivilisierte Lebensgewohnheiten, wie etwa übermäßige Hygiene eine maßgebliche Rolle für den Anstieg von Allergien.

Potentielle Risikofaktoren:

  • genetische Ursachen
    familiäre Prädisposition – so besteht etwa bei Kindern, deren Eltern Allergiker:innen sind, meist ein doppeltes bzw. vierfaches Risiko selbst an einer Allergie zu erkranken
  • Ernährung und Lebenswandel
    falsche oder unzureichende Ernährung, ungesunde Lebensweise sowie Stress erhöhen das Allergie-Risiko
  • Impfungen, Medikamente
    rasche Symptombekämpfung und Unterdrückung, wie z.B. die schnelle antibiotische Therapie von Infekten, sind Kennzeichen moderner Therapien, was aber in weiterer Folge zu Schädigungen/Veränderungen der, für ein gesundes Immunsystem so wichtigen, Darmflora führen kann
  • Unterforderung des Immunsystems
    übertriebene Hygiene, moderne Isolierungen, Zentralheizung, fehlender Kontakt zur Natur und zu Tieren können zu einer unzureichenden Entwicklung des Immunsystems führen
  • Umweltfaktoren
    zunehmende Umweltverschmutzungen durch Chemieabgase, Autoabgase, wie etwa Dieselruß oder Feinstaub, aber auch Ozon, können den Pollenflug – oftmals eine Stressreaktion von Bäumen und Sträuchern – begünstigen; Pollen von windbestäubenden Pflanzen, wie z.B. Bäumen, Gräsern und Kräutern sind zudem der häufigste Auslöser für Allergien; Luftschadstoffe, etwa durch Passivrauchen, können Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen zusätzlich erhöhen
  • psychische und soziale Faktoren
    psychischer Stress kann das Immunsystem beeinflussen und sich vor allem bei jungen Menschen auf die weitere Entwicklung auswirken

Pollenallergie:

  • Informationen über die aktuelle Pollenbelastung (Internet, Apps etc.) bzw. über Nahrungsmittel (z.B.: Honig), die verwandte Allergene tragen, einholen, um einer Kreuzallergie vorzubeugen
  • vorsorgliche Urlaubsplanung, um die stärkste Zeit des Pollenfluges zu umgehen (Küstenregionen, Hochgebirge)
  • Freizeitaktivitäten dem Pollenflug entsprechend planen
  • vorausschauende Garten- oder Balkonbepflanzungsplanung (allergieauslösende Pflanzen vermeiden)
  • Rasen immer kurz halten (Grasblüte vermeiden)
  • Einbau eines Pollenfilters in der Autolüftung und Autofenster während des Fahrens geschlossen halten
  • häufiges Saugen von Teppich und Polstermöbel
  • tägliches Haarewaschen, um verbleibende Pollen zu entfernen
  • Pollenschutzgitter vor den Fenstern anbringen
  • Wohnungslüften bei Regen (Feuchtigkeit befreit die Luft von Pollen)
  • Spaziergänge auf Wiesen und Feldern sowie lange Aufenthalte im Freien bei trockenem, windigen Wetter vermeiden
  • Fenster geschlossen halten
  • getragene Alltagskleidung direkt zur Wäsche geben und Kleidung in Innenräumen trocknen (Pollen haften an der Kleidung)
  • FFP2-Maske verwenden (kann auch bei Pollenbelastung helfen)

Zudem können Nasesprays, Augentropfen, Allergietabletten oder eine Hyposensibilisierung dabei unterstützen, die Symptome zu lindern bzw. die Allergie weitgehendst in den Griff zu bekommen.

Hausstaubmilbenallergie:

  • regelmäßiges Lüften von Zimmern und Betten
  • regelmäßiges Waschen des Kopfkissens und der Bettdecke
  • Schaumstoffmatratze und Encasings (allergenundurchlässige Hüllen für Betten und Matratzen) verwenden
  • Kuscheltiere der Kinder waschen bzw. in die Kühltruhe geben, um sie von Milben zu befreien
  • Staubsauger mit Mikrofilter organisieren
  • keine federhaltigen Decken bzw. Kopfkissen benutzen
  • Matratze max. acht Jahre nutzen
  • auf Teppiche verzichten
  • Gardinen und Polstermöbel vermeiden (besser eignen sich glatte Möbel wie Ledermöbel)
  • Anti-Milben-Spray

Tierallergie:

  • 1x Tierbaden/Woche
  • Wohnräume oder Schlafzimmer tierfrei halten
  • tägliches Staubsaugen
  • Pflegemaßnahmen bei Tieren an Nicht-Allergiker:innen delegieren
  • Kontakt zu allergieauslösenden Tieren vermeiden (bzw. Medikamente einnehmen)
  • Verzicht auf Tierhaarmaterialien
  • Zoobesuche bei bestimmten Allergien vermeiden

Sonnenallergie:

  • Haut vor dem Urlaub langsam an die Sonne gewöhnen (Solarium)
  • Sonnenhut und UV-undurchlässige Kleidung tragen
  • fettfreie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (ab LSF 25) verwenden
  • bei schweren Symptomen Arzt aufsuchen
  • keine Parfüms, parfümhaltige Deos oder Kosmetika in der Sonne verwenden

Kontaktallergie:

  • juckreizstillenden Mittel anwenden (Apotheke) –Rücksprache mit behandelnder Ärzt:in halten
  • Alternativen zu Kosmetika oder Waschmitteln ausprobieren
  • sanfte Hautreinigungsmittel benutzen
  • sorgsame Parfümwahl
  • Emailletöpfe oder hitzebeständiges Glas anstelle von Edelstahltöpfen verwenden (Nickel)
  • bei Kontaktallergie am Arbeitsplatz einen Berufswechsel/Umschulung in Betracht ziehen
  • Haarefärben bzw.-tönen vermeiden
  • Schmuck mit Nickelgehalt vermeiden (sollt „allergenfrei“ sein)

Insektengiftallergie:

  • Notfallmedikamente sowie Allergiepass parat halten
  • nach einem Stich sofort Arzt aufsuchen
  • Verzicht auf Essen und Trinken im Freien
  • weite Kleidung in grellen Farben und anlockende Gerüche (Parfüm, Sonnencreme etc.) vermeiden
  • Barfuß-Gehen auf der Wiese vermeiden
  • hastige Bewegungen unterlassen und nicht nach Insekten schlagen

 

Was tun bei einer Nahrungsmittelallergie?

Diagnosen bei dieser Allergieform sind weder durch Haut- noch Labortests einfach zu treffen, deshalb ist ein Ernährungstagebuch oftmals sehr hilfreich, um die „Auslöser“ zu identifizieren.

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