Das österreichische Gesundheitswesen stand in den vergangenen Jahren vor zunehmenden strukturellen und finanziellen Herausforderungen. Im Jahr 2025 sollen gezielte Maßnahmen dazu beitragen, das prognostizierte Defizit von rund 900 Millionen Euro zu reduzieren. Neben der Österreichischen Gesundheitskasse, die an umfassenden Reformplänen arbeitet, setzt sich auch die Österreichische Ärztekammer intensiv mit der aktuellen Lage auseinander. Ihr Ziel ist es, durch konkrete Vorschläge zur Effizienzsteigerung die Qualität und hohen Standards der medizinischen Versorgung langfristig zu sichern.
Die Österreichische Ärztekammer hat im Rahmen der öffentlichen Diskussion rund um die Budgetsituation der ÖGK auf den Vorschlag des aktuellen ÖGK-Obmanns, Peter McDonald – dass situationsbedingt „alle einen Beitrag leisten werden müssen“ – differenziert reagiert. Der von ihm ins Spiel gebrachte temporäre Solidarbeitrag für Ärzt:innen stieß dabei allerdings nicht auf prinzipielle Ablehnung, vielmehr betont die Ärztekammer, dass Ärzt:innen bereits seit Jahren unter herausfordernden Rahmenbedingungen einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung leisten. Der Fokus dürfe daher nicht auf weiteren Leistungskürzungen im medizinischen Bereich liegen, sondern müsse verstärkt auf strukturelle Effizienzsteigerungen innerhalb der ÖGK gerichtet werden.
Als Beitrag zur aktuellen Diskussion hat die Ärztekammer daher einen umfassenden 10-Punkte-Plan vorgelegt. Dieser zielt darauf ab, Einsparungspotenziale und Effizienzreserven im System zu identifizieren – ohne dabei direkt in medizinische Leistungen einzugreifen. Die Maßnahmen konzentrieren sich insbesondere auf strukturelle Reformen, eine transparentere Organisation sowie eine wirtschaftlichere Verwendung vorhandener Ressourcen.
Die Details des ausgearbeiteten 10-Punkte-Plans finden Sie in der Pressemitteilung der österreichischen Ärztekammer: Pressemitteilung ÖÄK
Diese Vorschläge verstehen sich als Einladung zum Dialog und unterstreichen die Bereitschaft der Ärztekammer, aktiv an einer Weiterentwicklung eines effizienten, solidarisch finanzierten Gesundheitssystems mitzuwirken.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) eint das gemeinsame Ziel, eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Gesundheitsversorgung langfristig sicherzustellen. Ein strukturierter Dialog über einen modernen, einheitlichen Leistungskatalog sowie tragfähige Honorarmodelle könnte einen wichtigen Schritt in Richtung gemeinsamer Lösungswege darstellen.
Auch wenn die Ansätze beider Institutionen im Detail voneinander abweichen, so ist der Wille zur Reform und zur Weiterentwicklung klar erkennbar. Wie ein solcher gemeinsamer Weg konkret aussehen kann – etwa im Hinblick auf E-Health-Strategien, effizientere Versorgungssteuerung oder die Nutzung digitaler Potenziale – wird wohl Gegenstand weiterer Gespräche sein.
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