Trotz spannender Initiativen und zahlreicher bildungs- sowie arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen (FiT, „Girls! Tech up“, Mentoring für HTL Schülerinnen) ist der Frauenanteil in technisch-naturwissenschaftlichen Fachbereichen und technischen Berufen nach wie vor sehr gering! 2020 lag die Frauenquote unter den Absolvent:innen naturwissenschaftlicher Fächer in Österreich bei rund 38 %. In ganz spezifischen Fachbereichen sind Frauen sogar massiv unterrepräsentiert und es besteht dringender Aufholbedarf. Während rund 66 % der Studierenden in den Biowissenschaften weiblich sind, hinken Fächer wie etwa Mathematik oder Statistik (jeweils 33 %) deutlich hinterher. Das Schlusslicht, mit einem Frauenanteil von nur 15 %, bildet die Informatik. Das Fachgebiet ist unverändert männlich dominiert und befindet sich bezüglich Frauenquote weit abgeschlagen im hinteren Feld des Techniksektors.
Doch nicht nur im Hochschulbereich, auch in berufsbildenden höheren Schulen lässt sich eine unzureichende weibliche Repräsentation feststellen. So waren im Schuljahr 2021/2022 etwa nur 19,9 % der Schüler:innen in technischen und gewerblichen Schulen Mädchen.
Als IT-Unternehmen liegt es daher ganz besonders in unserer Verantwortung, diesem Trend entgegenzuwirken, stereotype Sichtweisen zu zerstreuen und das technische Potential von Mädchen zu fördern. Mit unserer Teilnahme am HTL-Mentoringprogramm möchten wir Impulse setzen und technische Berufe für Mädchen greifbarer machen.
Nachstehend erfahren Sie im Detail, wie sich das HTL-Mentoring gestaltet, welche Motivation hinter der Offensive steht und wie das Mentoring bei opta data in der Praxis umgesetzt wird.
Die rasant voranschreitende Digitalisierung in allen Lebensbereichen und neue technische Entwicklungen steigern die Nachfrage nach qualifizierten MINT/IT-Expert:innen. Unzählige IT-Unternehmen stehen mittlerweile vor der großen Herausforderung, offene Stellen mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal zu besetzen. Um die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern auch in Zukunft abdecken zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben ist es unerlässlich, das technische Potential von Mädchen zu fördern. Im Schuljahr 2015/2016 wurde deshalb das vom Frauenreferat des Landes OÖ geförderte Projekt „Mentoring für HTL-Schülerinnen“ ins Leben gerufen. Damit soll Mädchen der Einstieg in technische Berufe bzw. technische Studien erleichtert und langfristig der Frauenanteil in Unternehmen erhöht werden.
Das Ziel des HTL-Mentoringprogramms ist, Mädchen durch gezieltes Coaching und Mentoring dabei zu unterstützen, Mut und Fuß in der Technikbranche zu fassen und sie darin zu bestärken, sich in technischen Berufsfeldern bzw. Studienrichtungen zu etablieren.
Mentor:innen aus Wirtschaft, Politik sowie erfolgreiche Absolventinnen begleiten die am Programm teilnehmenden Mädchen, geben wertvolle Tipps, versorgen sie mit essentiellen Soft Skills, stärken ihr Selbstbewusstsein und setzen als Role Models wichtige Impulse, um sie optimal auf eine Karriere in der Technik vorzubereiten.
In Kooperation mit der Bildungsdirektion OÖ, dem Frauenreferat OÖ und der WKO werden in den teilnehmenden HTL´s ganz bewusst Schwerpunkte für junge Mädchen gesetzt, um technische Berufsfelder bzw. technische Studienrichtungen attraktiver zu gestalten und sie dazu zu bewegen, in diesem Bereich langfristig zu verweilen. Seit Beginn des HTL-Mentorings im Schuljahr 2015/2016 haben bereits 267 Mädchen erfolgreich am Projekt teilgenommen.
Das Projekt wird aktuell an folgenden HTL´s in Oberösterreich durchgeführt:
Das Mentoring-Projekt erstreckt sich insgesamt über einen Zeitraum von rund 3 Semestern. Jeweils im Frühjahr findet die Auswahl jener Mädchen statt, die am Projekt teilnehmen und im folgenden Schuljahr den 4. Jahrgang in einer HTL absolvieren. Parallel dazu erfolgt die Selektion der Mentor:innen aus den teilnehmenden Partnerunternehmen, deren Aufgabe es ist, das Mädchen während des Projektzeitraums tatkräftig zu unterstützen.
Im Zuge ihrer Teilnahme am HTL-Mentoring besuchen die Mädchen insgesamt 5 Seminare, die sie optimal auf eine Karriere in der Technik vorbereiten sollen. Zentrale Inhalte sind dabei etwa Zielorientierung, der Umgang mit Worten, Netzwerken bzw. Bewerbungstrainings inkl. der Erstellung von Lebensläufen. Während des gesamten Schuljahres werden darüber hinaus 5 regelmäßige Treffen mit den Mentor:innen aus den Partnerunternehmen organisiert. In den Sommerferien zwischen dem 4. und 5. Jahrgang absolvieren die Mädchen schließlich ein mindestens vierwöchiges Ferialpraktikum in den Partnerfirmen, das auch zur Vorbereitung des Diplomprojektes genutzt und im 5. Jahrgang gemeinsam mit der Partnerfirma erarbeitet werden kann.
Nach Beendigung des Projekts werden im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung Teilnahmezertifikate an die erfolgreichen Absolventinnen verliehen und die neuen Projektteilnehmer:innen begrüßt.
„Frau Sein“ in der Technik ist nach wie vor ein sehr steiniger Weg! Zu wenige „Role Models“, mangelnde Unterstützung seitens des eigenen sozialen Umfelds, oft unzureichende Netzwerke und die Angst davor, sich in einer „Männerdomäne“ behaupten zu müssen, verhindern, dass mehr junge Frauen den Schritt wagen und eine Karriere in der Technik anstreben.
Mit gleich 4 Frauen in Führungs- bzw. Schlüsselpositionen (Geschäftsleitung, Teamleitung IT, Teamleitung Markt und Teamleitung Abrechnung) möchten wir als IT-Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen und haben uns als langjährige Firmenpatin der HTL Grieskirchen dazu entschlossen, mit der HTL noch enger zu kooperieren und am HTL-Mentoring teilzunehmen.
Über den Zeitraum von einem Jahr wird Karina Bauernfeind (Teamleitung Markt), Anna Praher aus dem 4. Jahrgang der HTL Grieskirchen (Ausbildungsschwerpunkt Informatik), als Mentorin mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie ein Stück weit auf ihrem Weg in eine selbstbewusste und selbstbestimmte berufliche Zukunft begleiten. Wir freuen uns, Anna bei opta data begrüßen zu dürfen!
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